Ein Lehrstück über die Gier (1): Das Schicksal der Brüder Petschek (von Wolfgang Maassen RDP)

by Adrian Schaub
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Der nachfolgende Artikel von Wolfgang Maassen erschien in phila historica 3/2021, 53 ff (hier der link zu dieser und weiteren Ausgaben) und wird hier mit freundlicher Genehmigung des Autors wiedergegeben.

Es war Buddha, der vor weit mehr als 2000 Jahren den Menschen vier edle Wahrheiten ins Lehrbuch schrieb, der als erster die Ursache allen Leidens mit dem Lebensdurst, dem Werdedurst, schlechthin der Gier beschrieb. Nina Hesse, die eine Rezension zum neuen Buch von Thomas Ramge über „Die Flicks“ schrieb (1), mag bei ihrer Titelwahl: „Ein Lehrstück über die Gier“ daran gedacht haben. Was sie wohl kaum wissen konnte, war die philateliegeschichtlich interessante Seite des Geschehens, die den Namen Flick in einen Zusammenhang mit den Besitzern der weltgrößten Ganzsachen-Sammlung ihrer Zeit brachte, eben mit den Brüdern Petschek. Und es wird zu zeigen sein, dass die „Gier“ als menschliches Motiv bei vielen vertreten war. Dass namhafte deutsche Philatelisten, zumal ein Traditionsverein, eine hier nicht unbedeutende Rolle spielten, die wohl nicht nur unter karitativen Aspekten zu werten ist, bleibt dabei nicht unerwähnt.

Statt eines Vorwortes

Wer Philipp von Ferrari ist, weiß ein jedes Kind: der sagenumwobene Briefmarkenkönig, der größte Sammler aller Zeiten, dessen dem Reichspostmuseum zugedachte Mammutsammlung vom kriegsgeschädigten Frankreich in den 20er-Jahren des 20. Jahrhunderts als Reparationsleistung aufgelöst und damit in alle Winde zerstreut wurde. Ferrari kennt jeder, aber wer waren die Petscheks? Den Namen kennt kaum einer, bestenfalls ein sehr kenntnisreicher Ganzsachensammler, der die 20er- und 30er-Jahre der Zeitschrift „Die Ganzsache“ gelesen hat, vielleicht gar noch einige kurze Hinweise, die sich anfangs der 40er-Jahre finden (2). Oder der Bibliophile, der um zwei Buchveröffentlichungen von Carl Lindenberg und Dr. Franz Kalckhoff mit dem Titel „Die Ganzsachen-Sammlung der Brüder Petschek“ weiß. Gesehen haben wird er diese beiden Bücher in den seltensten Fällen, denn sie erschienen 1927 und 1934 nur in einer Auflage von 150 Stück und waren damals nicht im freien Verkauf erhältlich (3). Sie waren ähnlich sagenhaft wie der Reichtum der Besitzer dieser Sammlung, denn was Ferrari für die Briefmarken war, waren „die Petscheks“ auf dem Gebiete der Ganzsachen: die größten Sammler aller Zeiten!

So stellt sich die Frage, warum man von dem einen so viel, von den anderen so wenig weiß und jemals gehört hat, – eine Frage, die dem Autor schon seit Jahren keine Ruhe ließ. Die Antwort ist einfach: weil eben die Antwort auf solche Fragen mit den tiefsten erschütternden Kapiteln der deutschen Vor-, Kriegs- und Nachkriegsgeschichte verbunden ist, weil zahlreiche namhafte deutsche Größen der Geschichte, aber auch der Philateliegeschichte darin verstrickt sind, weil eben das Geschehen um die Familie Petschek alles andere als ein Ruhmesblatt ist, eher den Ausverkauf moralisch-menschlicher Werte durchschillern lässt.

Es war nicht leicht, diese – auch jetzt noch – sehr unvollständige Geschichte zu schreiben. Die berühmten und so oft zitierten „im Krieg vernichteten“ Vereinsarchive, die Antwortlosigkeit angefragter Alt-Philatelisten, die jene Zeit erlebt oder zumindest später von ihr erzählt bekamen, gehören dazu. Auch die Ängste nicht weniger, zitiert oder gar namentlich genannt zu werden. Es gelang dem Autor nicht, einen Kontakt zu der heute in den USA lebenden Familie herzustellen, ebenso wenig, einen Kontakt zu der Rechtsanwaltssozietät, die deren Interessen heute in und gegenüber der Bundesrepublik Deutschland vertritt, zu erreichen. Man scheut offenbar das Licht der Öffentlichkeit, – aus Erfahrung.

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Willi Dohr war einer der wenigen, der schon 1947 das vielen Juden während der Zeit des Dritten Reiches zugefügte Unrecht der Enteignung anprangerte.

Diese Erfahrung hatte 1947 Willi Dohr, ein Briefmarkenhändler in Breitbrunn am Chiemsee in seinen „Mitteilungen für Geschäftsfreunde“ sehr deutlich angesprochen, als er schrieb: „Zu Beginn des Jahres 1947 möchte ich nun diese Gelegenheit benutzen, um die Grüße jener deutschen Philatelisten zu übermitteln, die nichts gemeinsam haben mit jenen Verbrechern und Volksverhetzern, die 12 Jahre unser Volk und die Völker Europas tyrannisierten, die nichts gemeinsam haben mit denen, die sich 1938 an dem konfiszierten Vermögen der jüdischen Briefmarkenhändler und Sammler bereicherten, die nichts gemeinsam haben mit denen, die die besetzten Länder in philatelistischer Sicht ausplünderten …“ (4) . Er wusste wohl, wovon er sprach: Von den weltbekannten Philatelisten wie Siegfried Ascher, Dr. Herbert Munk, Otto W. Friedl und Edwin Müller in Wien, von den zahllosen und heute meist namenlosen, weil vergessenen jüdischen Händlern und Inhabern von Fachgeschäften in Berlin, Wien und anderswo, die spätestens 1938/39 neue kommissarische Besitzer, dann neue Inhaber erhielten, aber auch und gerade von der Familie Petschek.

Die Spuren der Zeit sind gut verwischt worden; es gibt heute nicht mehr viel, was an die Familie Petschek erinnert und selbst in ihren Heimatstädten wird das Gedenken kaum gepflegt. Viele kennen gar ihre Namen nicht mehr. Kollektive Verdrängung, gerade in Tschechien, in ehemalig böhmischen Landen? Der Autor, der vor Ort, im früheren Aussig (heute: Ústí Nad Labem) und in Prag Spuren nachging, machte diese Erfahrung, sah sich der Schweigsamkeit Wissender, aber auch fast polizeilichem Gewahrsam – auf Grundlage der heute noch geltenden Benez-Dekrete – ausgesetzt.

So möge der Leser verzeihen, dass so manches nachfolgend nur unter Vorbehalt geschrieben werden kann, vieles offen bleibt und manches ungesichert ist. Dennoch: das Wenige, was man heute schon weiß, ist selbstredend genug. Es ist eines der zahlreichen traurigen deutschen Vergangenheitskapitel, die es verdient haben, zumindest einmal beschrieben zu werden.

Eine ungewöhnliche Familie

Wer heute den Neuen Jüdischen Friedhof in Prag besucht, stößt auf mehrere Gräber, die den Namen Petschek aufweisen. Das größte und geradezu monumental wirkende in seinem dem griechisch-klassizistischen Säulenstil nachempfundene Grab ist das von Isidor Petschek (geb. 15. März 1854 in Kolin, gestorben am 18. Juni 1919 in Prag). Mit ihm wurde Camilla Petschek begraben, wohl seine Frau, die am 25. April 1860 in Prag geboren war, und am 24. September 1928 eben dort verstarb.

Das Grab von Isidor und Camilla Petschek auf dem Neuen Friedhof in Prag. Foto: Wolfgang Maassen

Isidors jüngere Brüder waren Dr. jur. Julius Petschek, der „große Petschek“, der am 14. März 1856 zur Welt kam, ebenfalls in Kolin, und der am 22. Januar 1942 in Prag verstarb. Der jüngste, der „kleine Petschek“, war Bruder Ignaz, der ein Jahr später, am 14. Juni 1857 in Kolin geboren wurde und am 15. Februar 1934 in Aussig starb.

Eben dieser Julius und sein ein Jahr jüngerer Bruder Ignaz schrieben Wirtschaftsgeschichte (5). Gemeinsam machten sie ein Vermögen im Braunkohlebergbau des Nordböhmischen Reviers. Sie erwarben nach dem Ersten Weltkrieg Mehrheiten im Bergbau um Meuselwitz, Rositz und Borna, sie waren seit 1926 die Hauptaktionäre der Phönix AG in Mumsdorf, seit 1931 der Vereinsglück AG in Meuselwitz, der Leonhard AG in Zipsendorf, der Herzog Ernst Bergwerks AG Oberlödla und der Grube Kraft in Thräna. 1932 kamen die Anhaltinischen Kohlenwerke AG dazu, so dass die Brüder Petschek, nun schon nachhaltig seit Jahren von ihren Kindern unterstützt, weit mehr als die Hälfte der Mitteldeutschen Braunkohleförderung ihr eigen nannte. Sie waren die „Braunkohlenkönige Deutschlands“, ihre Kontroll- und Besitzanteile reichten bis in die Niederlausitz und letztlich standortrechtlich bis nach Berlin. Zuletzt besaßen und kontrollierten sie mehr als 20 Prozent des Braunkohleabbaus im damaligen Mittel- und Ostdeutschland!

Es ist hier nicht der Platz und die Notwendigkeit, die einzelnen wirtschaftlichen Verflechtungen der zahllosen Firmen und Aktiengesellschaften, an denen die Petschek-Familie beteiligt war, aufzuzeigen; man könnte damit Seiten in einem Handbuch zur Wirtschaftsgeschichte füllen. Erwähnenswert sind aber auch die anderen Geschäftszweige der Familie. So unterhielt Dr. Julius Petschek, K. u. K. Oberfinanzrat a.D., ein bekanntes privates Bankhaus in Prag und erweiterte sein Vermögen durch nachhaltige Immobiliengeschäfte, zu denen nicht nur Liegenschaften – bis hin nach Österreich – gehörten, sondern auch ganze Straßenzüge, gar kleine Viertel in Prag. Die heutige russische, aber auch die amerikanische Botschaft in Prag, sind z.B. frühere Petschek-Häuser! Die Firma Petschek & Co. in Prag machte es möglich. (6)

Mit im Geflecht dieser Wirtschaftsallianzen waren auch die beiden Söhne Ignaz Petscheks, Franz Petschek, wohnhaft wie der Vater in Aussig, und Dr. Ernst Petschek in Berlin. Beide spielten auch in der Philatelie eine Rolle, anders als Ignaz’ Sohn Carl oder Dr. Otto Petschek (geb. 10. Oktober 1882, gest. 29. Juni 1934) und Hans Petschek (1897–1968), auf deren Namen man zwar stößt, aber zu denen dem Autor keine nähere Informationen bekannt sind. Dr. Otto Petscheks Grab ist heute ebenfalls auf dem Neuen Jüdischen Friedhof in Prag zu finden.

Aussig und Prag waren die Heimat der Petscheks. Bildnachweis: Hans-Henning Gerlach, Michel-Atlas zur Deutschland-Philatelie, Seite 95 (Ausschnitt)

Bekannt sind auch die beiden Petschek-Villen in Aussig, die heute anderen als den ursprünglich gedachten Zwecken dienen. Die größere und beeindruckenste ist die Villa von Ignaz Petschek, aus der die Tschechen in späterer Nachkriegszeit ein Standesamt machten, in dem heute Hochzeitspaare sich trauen lassen. Und dies in einem kaum vorstellbar luxuriösen Ambiente, das selbst heute, nach all den vielen Jahren, den Reiz eines besonderen Prachtbauses bietet. Eine riesige Eingangshalle mit zwei Wendeltreppen, zahllose Räume, feinster edler Marmor und Holztäfelung – Ignaz Petschek legte Wert darauf, seinen Reichtum zur Schau zu stellen.

Sein Sohn Franz stand dem nicht wirklich nach, aber auch ihm wäre es wohl heute kaum ein Trost, dass in seiner Villa derzeit ein Pädagogisches Zentrum untergebracht ist, dass der Autor allerdings wegen Bau- und Restaurationsarbeiten nicht besichtigen konnte. Sein Versuch, Ignaz’ Kleinod von innen zu besichtigen, wäre beinah mit Festnahme und Beschlagnahmung der Kamera gescheitert.

Millionäre und Milliardäre sind selten beliebt und nicht erst heute sehen sie sich einer Neidgesellschaft und deren Anfeindungen ausgesetzt, als ob sie ihren Reichtum gestohlen und nicht im Rahmen legaler Möglichkeiten erworben hätten. Wieviel mehr galt dies für die jüdische Petschek-Familie.

Wegen Bauarbeiten geschlossen – die Franz Petschek-Villa, heute ist dort ein Pädagogisches Zentrum untergebracht, ließ keine Besucher zu. Foto: Wolfgang Maassen

Zwar tat sich der Aussiger Zweig um Ignaz Petschek vielfach durch große und aufwändige kulturelle Förderungen hervor – eine Postkarte aus jener Zeit hielt ein Gebäude der Petschek-Stiftung in die Stadt fest –, aber der Erfolg der Kohlen-Barone ließ nicht nur den Neid, sondern auch die Zahl gehässiger Meinungen über das „Weltjudentum“ wachsen, dessen wirtschaftliche Verflechtungen angeblich zu Lasten der kleinen Leute ging. Diese zu jener Zeit weithin verbreitete Ideologie schien zu jener Zeit eher ein allgemeines gesellschaftspolitisches Problem zu sein (7), sie schien die Philatelie nicht zu tangieren, was sich aber schon bald als Irrtum herausstellen sollte.

Postkarte von Ústí nad Labem, so der Name im Stempelbild vom 25. III. 32, mit Abbildung und Hinweis auf die „Petschek-Stiftung“ in Aussig-Spiegelsberg.

Die Petschek-Brüder als Philatelisten

In Tschechien ist heute über die Petschek-Brüder als Philatelisten so gut wie nichts zu erfahren. Dies aus einem einfachen Grund, wie Dr. jur. Ing. Frantisek Benes, ein engagierterr Prager Verleger (Firma PROFIL), der sich auch als Vereidigter Sachverständiger, Prüfer und Herausgeber einer Philatelie-Zeitschrift einen guten Namen gemacht hat, zu berichten weiß: weil eben die Brüder nie eine besondere Rolle in der tschechischen Philatelie gespielt haben und spielen wollten. Sie seien sehr zurückhaltend gewesen. (8)

Wohl aber nahmen Dr. Ernst Petschek und Franz Petschek in den 30er-Jahren an der Internationalen Ausstellungsphilatelie Anteil: So war Dr. Ernst Petschek, der Berliner „Statthalter“ des Konzerns, 1935 im Ehrenausschuss der OSTROPA in Königsberg, er stellte dort auch ein Literaturexponat aus, nämlich einen zweibändigen Katalog der Petschek-Ganzsachen-Sammlung, auf den es noch näher einzugehen gilt. (9)

Sein Bruder Franz hatte schon bei der WIPA 1933 mit zwei Sammlungen, dieses Mal aber mit Briefmarken-Sammlungen, Aufsehen erregt: Als Exponat Nr. 62 war eine Österreich-Ungarn-Sammlung gemeldet, die alle Marken von 1850 bis 1918 in tadellos postfrischer (!) Qualität zeigte, zusätzlich auch Spezialitäten, darunter Rosa-Merkur auf Schleife, einen postfrischen 8er-Block der Zeitungsmarkenausgabe von 1858 und vieles andere mehr. Nicht weniger bedeutsam war sein zweites Exponat, Nr. 114, zu den Österreichisch-Ungarischen Nachfolgestaaten: eine aus 20 Bänden bestehende Sammlung, von denen sechs Bände mit Schwerpunkt Tschechoslowakei und deren amtliche und private Ausgaben, Probedrucke und Plattennummern gezeigt wurden. Diese Beispiele zeigen, dass „die Petscheks“ nicht nur Ganzsachen, sondern auch Briefmarken sammelten, und auch hier höchst Wertvolles besaßen. (10)

In diesem Panzerschrank wurde die Sammlung von den Petschek-Brüdern untergebracht. Abbildung aus Lindenberg, Die Ganzsachen-Sammlung der Brüder Petschek, Band I

Die legendäre Ganzsachen-Sammlung soll Ende der 20er-Jahre schon rund 120.000 (wohl meist verschiedene) Ganzsachen beinhaltet haben. Das Wort „verschiedene“ wird hier besonders betont, denn Dr. Franz Kalckhoff, der den zweiten Teil der Sammlung fachlich klassifizierte, legte ja auch Wert auf die Feststellung, dass erst diese monumentale Sammlung aufgezeigt hätte, wie viele Typen und Abweichungen es bei diversen Ganzsachen gäbe. Und es ist dem Autor aus Berichten von noch lebenden Zeitzeugen her bekannt, dass bei späterem Verkauf der Sammlung diverse Ausgaben, z.B. frühe Antwort-Postkarten des Deutschen Reiches, teils gar in Hunderter-Packungen und ganzen Bündeln, so wie ursprünglich am Schalter gekauft, in der Sammlung vorhanden waren, – schier unglaubliche Mengenbestände, die natürlich in ihrer Quantität durch die Kataloge nicht erfasst wurden.

Es besteht auch nach wie vor Unklarheit, auf wen die Anfänge der Sammlung wirklich zurückgehen. Die Germania-Berichte aus dem Jahre 1932 sprechen von Dr. Julius Petschek, die Deutsche Philatelisten-Zeitung im gleichen Jahr weiß davon zu berichten, dass dieser „Mitbesitzer“ war. Andererseits sind Franz und Dr. Ernst Petschek die Söhne von Ignaz Petschek in Aussig, so dass es nahe liegt, hier eine Verwechslung zu vermuten. Dafür spricht die Vielfalt der durcheinander gehenden Abkürzungen der Vornamen der älteren Petschek-Generation: „I“ und „J“ gehen häufig durcheinander. So ist bei M. Pellnitz die Rede von J. Petschek, dem die Sammlung ursprünglich gehört habe, der aber hier nicht mit seinem Doktor-Titel genannt wird, so dass dies schon nahe legt, er habe I. Petschek, den Aussiger, gemeint. Die Sammler-Woche schreibt vom Aussiger Großindustriellen „J. Petschek“, das kann aber nun wirklich nur I(gnaz) Petschek sein! Selbst der Name Ignaz findet sich in drei verschiedenen Schreibweisen: Ignatz, Ignaz und gar Ignazc.

Verlassen wir uns auf Carl Lindenberg, der im Auftrag von Ignaz Petschek die Ganzsachen-Sammlung der Brüder Petschek sichtete, dazu 1927 einen ersten Teilkatalog veröffentlichte (zu den Gebieten der Buchstaben A bis L) und darin schreibt (11): „Dieses Werk verdankt seine Entstehung der Anregung des Bergwerkbesitzers I. Petschek in Aussig a. E., der gelegentlich seines 70. Geburtstages den beiden seiner vier Söhne, die sich für Ganzsachen interessierten, Dr. Ernst Petschek in Berlin und Franz Petschek in Aussig a. E., die Freude machen wollte, über den Bestand ihrer Sammlung einen genaueren Ausweis zu haben“.

1927 war die Sammlung also schon im Besitz der Söhne Ignaz’. Von Lindenberg ist aber auch zu erfahren, dass die Sammlung schon in der Vorkriegszeit, also vor 1914, aufgebaut wurde, während des Krieges nicht weitergeführt wurde, da die Söhne als K.u.K.-Offiziere in der österreichischen Armee Dienst taten, und selbst in der Nachkriegszeit, da dringende wirtschaftliche Geschäfte Vorrang hatten, vorerst noch liegen blieb.

Philipp von Ferrari (1850–1917). Das Gemälde entstand 1877 und befindet sich heute im Palazzo Rosso in Genua. Foto: Wolfgang Maass en

Ein Wandel scheint nicht nur mit Ferraris Tod, der Versteigerung seiner Kostbarkeiten, sondern – indirekt – auch mit dem Niedergang des Ganzsachensammelns eingetreten zu sein, da sich nun in der Zeit wirtschaftlicher Inflation und niedrigster Preise ungeahnt günstige Einkaufsmöglichkeiten für die bot, die noch Geld, besonders in „harter Währung“, hatten. Beide Petscheks beteiligten sich aktiv 1924/1925 an den legendären Ferrari-Versteigerungen und erwarben auf direktem oder indirektem Wege große Teile der gesamten Ganzsachenbestände nahezu aller Staaten, zumal von Altdeutschland, USA und Japan (ex Bacon). 1926 konnten sie die bekannte Leroy-Sammlung in Paris mit „modernen“ Ganzsachen aufkaufen (Ferrari hatte selbst nur bis 1910 Ganzsachen gesammelt), so dass dies bestens zusammen passte. Auch in den nachfolgenden Jahren konnten die Petscheks so manche Sammlung im Direkterwerb (z.B. von Siegfried Ascher „Süd-Slavien“, von Dr. Max Zirker ungebrauchte Ganzsachen der altdeutschen Staaten) (12) und rare Einzelstücke bei Auktionen kaufen, Händler waren – gerade nach der Veröffentlichung der beiden Kataloge der Sammlung – immer auf der Suche nach „Petschek-unbekannten“ Stücken, die dann selbstverständlich besonders teuer angeboten und gehandelt wurden.

Carl Lindenberg (1850–1927). Das Foto entstand ca. 1913 (Berliner Philatelisten-Klub).

Es ist auch ein Hinweis zu finden, dass Carl Lindenberg eigene Ganzsachen-Sammlungen an die Brüder Petschek verkaufte (13). Sein international weithin bekannter Ruf als Ganzsachen-Experte und Juror mag die Brüder mit ihm in Verbindung gebracht haben, Dr. Ernst Petschek, der ja auch in Berlin wohnte, kannte ihn und so wird es dank dieser persönlichen Verbindung auch zu dem von Lindenberg verfassten Katalog gekommen sein.

Soweit heute noch bekannt, waren in der Sammlung nahezu alle Seltenheiten und Einmaligkeiten, die die philatelistische Welt kennt. Rare Stücke, die nur in einem oder wenigen Exemplaren belegt waren, und sollte es dennoch einmal 13 oder 14 Stücke geben – wie bei den von der Zahl her vergleichbaren Mauritius Post Office-Raritäten – dann durfte man davon ausgehen, dass 50 oder mehr Prozent der bekannten Stücke in der Petschek-Sammlung waren.

Sieben Jahre nach Erscheinen des ersten Katalogbandes edierte Dr. Franz Kalckhoff den zweiten Teil. Vorlage: Wolfgang Rumpf

Für Einmaligkeiten hatten die Petscheks einen Riecher und so verwundert es auch nicht, dass die schon erwähnten Lindenberg-/Kalckhoff-Kataloge – beide Verfasser zählten zu den größten Ganzsachen-Kennern ihrer Zeit – nur in einer Auflage von 150 Stück hergestellt wurden: eben für die Familie und für Freunde, an die diese verschenkt wurden. Und so wurden auch diese Kataloge selbst zu bibliophilen Seltenheiten für den Kenner!

Die Sammlung selbst war in 217 buchähnlichen Lederbänden untergebracht, die herausziehbare Albenblätter enthielten, in denen die einzelnen Ganzsachen dicht übereinander eingesteckt wurden. Die Anordnung der einzelnen Alben erweckte so auf den Betrachter den Eindruck einer Bibliothek, wobei der erste „Buchband“ den Aufbau, die Struktur der Anordnung sowie den Inhalt der weiteren Bände illustrativ erläuterte.

Dunkle Wolken

Mitte der 30er-Jahre geriet die Petschek-Familie den Nazigrößen Hermann Göring und Heinrich Himmler ins Visier. Der eitle „Kunst- und Kultursammler“ Göring, so berichtete FOCUS 1999 (14), hatte ein Auge auf das gewaltige Familienvermögen geworfen und da kam ihm der nach Wirtschaftsmacht strebende Industrielle Friedrich Flick recht. Flick war um 1935/36 Mitglied des „Freundeskreis Himmler“ geworden, den Flick später bei seinem Nürnberger Prozessverfahren als eine Art „Kaffeekränzchen für Wirtschaftsmagnaten“ in seiner denkbaren Bedeutung herunterzuspielen suchte (15). Die Teilnehmer zeigten sich – angeblich völlig eigennützig und ohne Hintergedanken – recht spendabel und sponserten Himmlers SS zwischen 1936 bis 1944 jährlich mit rund eine Million Reichsmark. Allein der Anteil Flicks betrug 100.000 Mark pro Jahr!

Görings Ziele der Enteignung, „Arisierung“ genannt, gingen Anfang 1938 in eine konkretere Phase. Er fasste ein Vier-Augen-Gespräch mit Flick wie folgt zusammen: „Zur vorbereitenden Lösung des Petschek-Problems beauftrage ich Sie hiermit, mit den maßgebenden Kreisen der Gruppe Ignaz Petschek und der Gruppe Julius Petschek Verhandlungen einzuleiten mit dem Ziele, die Erwerbsmöglichkeiten und Erwerbsbedingungen der Gruppen für den gesamten Besitz festzustellen. Sie sind von mir ermächtigt, allein die Verhandlungen zu führen, aber auch berechtigt, im Namen eines Konsortiums aufzutreten. Vor dem Abschluss ist meine Entscheidung einzuholen. Göring“. Und mit Bleistift fügte dieser dazu: „Die Aufteilung des Besitzes behalte ich mir vor“. (16)

Thomas Ramges Buchbestseller „Die Flicks“ widmete zwei Kapitel der Enteignung der Petschek-Familie.

Dies ist heute ebenso bekannt wie der nächste Schritt dieses schamlosen Wirtschaftsverbrechens, der zwar einerseits einen Flick zeigt, der nur auf dem Boden gesetzlich-legitimer Bestimmungen, wie von Göring gewünscht und von ihm angestrebt handeln wollte, andererseits aber selbst den Boden dafür vorbereitete. Denn Flicks Hausjurist Hugo Dietrich schrieb den Entwurf für ein Enteignungsgesetz, das am 20. Juni 1938 vorlag. Überschrift „Problem Ignaz Petschek“. Inhalt: „Parag. 1: Der Beauftragte für den Vierjahresplan (dies war Hermann Göring; Anm.d. Autors) kann für jedes Vermögen, das nach der Verordnung über die Anmeldung des Vermögens von Juden vom 26. April 1938 anmeldepflichtig ist, einen Treuhänder bestellen, dessen Befugnisse der Beauftragte für den Vierjahresplan in der Bestellungsurkunde festsetzt. Insbesondere kann der Treuhänder ermächtigt werden, über das Vermögen mit Wirkung für oder gegen den Vermögensinhaber gegen angemessenen Gegenwert zu verfügen“. (17)

Was aber angemessen war, entschied dann wiederum der „Treuhänder“! Am 3. Dezember 1938 trat das Gesetz, wie von Flick als Voraussetzung für die nun umgehend einzuleitenden Maßnahmen gewünscht, in Kraft. Die Petschek-Gruppe wurde – um es hier nur kurz zusammenzufassen – zerschlagen, indem sie nun von einer „Deutsche Kohlebergbau-Gesellschaft“ und „Staatliche Holdingsgesellschaft Vereinigte Industrieunternehmen“ übernommen wurde. 1939 wurde auch das Familienvermögen der Petscheks enteignet und weitere Firmenbesitze von Flick übernommen, nachdem sich zuvor schon die „Reichswerke Hermann Görings“ zu einem Drittel oder noch weniger des realen Wertes schadlos gehalten hatten.

Das erlittene Unrecht hörte auch nach dem Zweiten Weltkrieg nicht auf. Friedrich Flick wurde zwar zu sieben Jahr Haft verurteilt, aber der Fall Petschek beschäftigt noch heute die Gerichte. In mehr als 60 Verfahren erstritten die Erben der Familie rund 100 Millionen Mark Entschädigung, „peanuts“ angesichts des tatsächlich verlorenen gesamten Wertes. Nach dem Ende der DDR, so berichtete FOCUS, machte die heute in den USA lebende Familien bzw. deren Erben, Ansprüche auf das Ost-Vermögen geltend, zumal die früheren Firmen (z.B. die Laubag oder die kleinere Mibrag) an westdeutsche und andere Firmen von der Treuhand vergeben worden waren. Diese hätten zwar eine Milliarde Mark für die Übernahme gezahlt, weitere sechs Milliarden sollen in den nächsten 40 Jahren überwiesen werden, aber ein Berliner Rechtsanwalt streitet noch heute um weitere 400 Millionen Mark für die Ansprüche aus der Enteignung mehrerer tausend Immobilien, die einst ebenfalls zum Firmenimperium gehörten. (18)

Die Nachkommen der damaligen Petschek-Familie zeigten sich dabei nicht kleinlich. Schon 1955 hatte Hans Petschek das bekannte „Bürglgut“, einen großen Land- und Immobilienbesitz, den er um 1930 von Moritz Sobotka erworben hatte und den ihm 1948 der Staat Österreich wieder zurückgegeben hatte, für 50.000 Dollar (damals 1,3 Millionen öS) verkauft. Eine „angesichts des objektiven Wertes der Anlage geringe Summe“, wie man es noch heute beim Bundesinstitut für Erwachsenenbildung St. Wolfgang, das seitdem die Anlage führt, nachlesen kann. Dort heißt es auch: „Die Verkäufer (also die Familien von Hans Petschek, Anm. d. Autors) verknüpfen mit der Transaktion die Absicht, es einem öffentlichen Zweck zu widmen, und die Hoffnung, ein Bildungshaus könne dazu beitragen, dass sich Verbrechen, wie sie zur Nazi-Zeit begangen wurden, nicht mehr wiederholen“. (19)

Verbrechen? Die Liste der Holocaust-Opfer mit dem Namen Petschek zählt insgesamt 58 Personen mit diesem Namen! (20) Nicht wenige könnten mit dieser Familie mehr oder weniger nah verwandt gewesen sein. Den bekannten und hier genannten Petscheks gelang die Flucht 1938. Im gleichen Jahr, im September 1938, wurde die berühmte Petschek-Sammlung von einem Berliner Finanzamt beschlagnahmt. Fast drei Jahre später, im Oktober 1941, weiß „Die Ganzsache“ fast schon einen Grund anzugeben: „Da die früheren Besitzer Deutschland verlassen haben“. So einfach war die Erklärung! Als ob dies der Grund und nicht die Folge gewesen sei!

Anmerkungen

(1) Hesse, Nina: Ein Lehrstück über die Gier. Die Flicks – das neue Buch von Thomas Ramge, www.changeX.de, 8. Oktober 2004

(2) Es wurden u.a. folgende Beiträge aus der Zeitschrift „Die Ganzsache“ (Beilage zur Zeitschrift „Die Sammler-Woche“) ausgewertet: Oberpostdirektor Drees: Die Einteilung des Petschekwerkes, in: Ausgabe August 1928, S. 30; Dr. Krause: Die Ganzachensammlung der Brüder Petschek, in: Ausgabe April 1935, S. 18; N.N.: Die Petschek-Sammlung, in: Nr. 10/21. Jg. Oktober 1941; Vereinsnachrichten des BGSV, in: Ausgabe September 1942, Seite 24. – Weiterhin wurden für diesen Beitrag Artikel in früheren Fachzeitschriften berücksichtigt: Germania-Berichte 1932; Philatelisten-Zeitung 1932, Nr. 2/3; Die Petschek-Ganzsachen-Sammlung (in: Grüne Sammler-Welt Nr. 3 und 4/1934, S. 58);

(3) Carl Lindenberg: Die Ganzsachensammlung der Brüder Petschek, Band I (A bis L), Berlin 1927; Dr. F. Kalckhoff, Band II (M bis W), Berlin 1934. Diese beiden Veröffentlichungen wurden u.a. in folgenden Fachzeitschriften rezensiert: Die Ganzsachensammlung der Brüder Petschek, Band I (in: Sammler-Woche 1927, 207); dito, aber in: Germania-Berichte (Nr. 7/1927, 99); Dr. Krause: Die Ganzsachensammlung der Brüder Petschek, in: Deutsche Sammler-Zeitung (Nr. 7/1927, 66); Die Ganzsachensammlung der Brüder Petschek, Band II (in: Das Postwertzeichen, 1935, S. 23);

(4) Philatelistischer Kurier. Mitteilungen für die Geschäftsfreunde der Firma Willi Dohr, Breitbrunn-Chiemsee-Obb., Nr. 5 (März 1947)

(5) Eine verblüffend gut recherchierte kurze Darstellung fand der Autor in: www.wikipedia.de, der freien Enzyklopädie im Internet. Weitere Hinweise finden sich z.B. im „Heimatkurier“ der OVZ vom Februar 1996 (zum Braunkohlenwerk „Heureka“ bei Meuselwitz), auf der Webseite www.mumsdorf-online.de/phoenix.htm und auf weiteren orts- oder regionalbezogenen Webseiten im Internet. Einen generellen Überblick zur Region bietet die Webseite www.joern.de/Sudetenland. Dort gibt es auch einen interessanten Link zu den Erinnerungen von Anton Hödl, die mit der Familie Petschek in Verbindung stehen (www.joern.de/hoedl.htm).

(6) In der Nationalbibliothek in Prag müssen – so Frantisek Benes – weitere Quellen zur Familie Petschek aufzufinden sein. Aus Zeitgründen konnte der Autor diese nicht einsehen und hier berücksichtigen.

(7) Dass solche Ideologien bis heute nicht nur Vergangenheit sind, bewies dem Autor eine Webseite im Internet zum Thema „The Jew as Criminal“, die nachzuweisen sucht, wie das „Weltjudentum“ damals speziell die Gerichte zu ihren Gunsten dominierte. Als Belegbeispiel für solche Abstrusitäten muss der aktenkundige Gerichtsfall „Caro gegen Petschek“ herhalten, in dem neben Ignaz und Dr. Ernst Petschek auch der „deutsche Patriot“ Caro eine Rolle spielt. Welch Geistes Kind eine solche Seite heute ist, mag man an einem fett hervorgehobenen Satz nachlesen: „Fraud, usury, bankruptcy, receiving stolen goods are typically Jewish crimes“! Vgl. hierzu: www.regmeister.net/verbrecher/chapter2.htm

(8) Die Aussage von Frantisek Benes mag mit Blick auf den bzw. die Prager Vereine stimmen, zumal Franz Petschek in Aussig lebte. Allerdings gab es in Aussig auch damals schon einen seit vielen Jahren sehr rührigen Briefmarkensammler-Verein, zu dem zahlreiche in der Philateliegeschichte bekannte Philatelisten gehörten. Aufgrund des fehlenden Entgegenkommens der Behörden in Aussig und der eigenen Sprachkenntnisse verzichtete der Autor auf weitere Recherchen nach eben den Beziehungen zwischen Franz Petschek und dem Aussiger Verein, vermutet aber, dass hier solche denkbar sind, zumal die Petschek-Familie zu jener Zeit – neben der Familie Weinmann , zu den größten Kultursponsoren der Stadt zählte.

(9) OSTROPA-Katalog, Königsberg 1935, hier u.a. Seite 87 (Literatur-Exponat Nr. 276)

(10) WIPA-Katalog, Wien 1933, S. 32/33 (Exponat Nr. 62), S. 51 (Exponat-Nr. 114)

(11) Lindenberg, C.: a.a.O. (siehe Anm. 3), hier S. V, VII-VIII

(12/13) vgl. „The Petschek Collection“, in: Postal Stationary, March-April 2002, page 39

(14) FOCUS-online (Archiv): Petscheks Kohlen, Ausgabe Nr. 13/29.3.1999, S. 288-289

(15) Third Reich’s racial policies and its „Aryanization“ of Jewish property, in: Dimensions, Vol. 13, No. 2 (hier nach einer Internet-Quelle “Flick’s Opportunism and Expediency” wiedergegeben). Aufschlussreich sind in diesem Zusammenhang auch die Dokumente des „Nuernberg Military Tribunal“ (Vol. VI, Page 577, 679), nachzulesen in der Mazal-Library im Internet.

(16) Ramge, Thomas: Die Flicks. Eine deutsche Familiengeschichte über Geld, Macht und Politik, Frankfurt/New York 2004, S. 100–111, hier S. 105

(17) Ramge, a.a.O., S. 109

(18) siehe Anmerkung 14

(19) Bundesinstitut für Erwachsenenbildung St. Wolfgang. Geschichte, siehe: www.bifeb.at/geschichte.html

(20) vgl. die Quelle http://old.hrad.cz/president/Havel/holocaust/seznam39.html

Hinweis

Der Autor dankt Ladislav Dvoracek (Prag), Frantisek Benes (Prag), Dr. Dolf Hamburger (Gmund a.S.), Georges Schild (Bern), Wolfgang Rumpf (Marburg), Dr. Peter Steinkamp (Hamburg), Günter Lanser (Düsseldorf), Wilhelm van Loo, und besonders Rolf-Dieter Jaretzky für zahlreiche Hinweise und Informationen, Peter Mette und Dr. Winfried Leist (beide im BGSV) für Kopienvorlagen aus der Zeitschrift „Die Ganzsache“ und anderen Quellen.

(Erstveröffentlichung in „philatelie“, Nr. 337, Juli 2005, S. 49–54)

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