Unser langjähriges Mitglied, der 97-jährige Dr. Heinz Jaeger hat soeben ein Buch veröffentlicht, welches auch Erkenntnisse für die Jugendarbeit vermittelt. Ausgangslage ist die Einsicht, dass das Ländersammeln an Attraktivität verloren hat, da in den letzten Jahrzehnten die Frankierung mittels Briefmarken die Ausnahme geworden ist. Da sich dies nicht in der Ausgabepolitik der (schweizerischen) Post widerspiegelt – welche jährlich ungerührt jeweils über 50 neue Marken herausgibt – ist der Aufbau einer halbwegs vollständigen Ländersammlung “auf natürlichem Wege” (nicht nur aber insbesondere) für Jugendliche kaum mehr möglich.
Als Alternative zum Ländersammeln bietet sich das Themensammeln an, wozu Dr. Jaeger anhand seiner eigenen Sammlung zahlreiche Anregungen gibt. Neben dem klassischen Destinationen- und Heimatsammeln kann dies auch nach Art der Entwertung oder das Sammeln von Belegen mit bestimmten (z.B. historisch relevanten) Daten sein. Auch das Sammeln nach Kategorien wie Zuschlagsmarken, Luftpost oder Feldpost oder nach persönlichen Interessen (wie etwa bei Dr. Jaeger Polizeibelege, Spengler-Cup oder badischer Wein) kann viel Freude bereiten. Nahezu unmöglich, dass jemand nach der Lektüre des Buchs nicht voll von eigenen Ideen für neue Sammelprojekte ist.
Die Tatsache, dass der Erwerb von solchen Belegen und Briefmarken nicht mehr über den Briefkasten sondern über Börsen und Auktionen erfolgt, hat wohl auch Auswirkungen auf die Jugendarbeit. Statt das korrekte Wässern und den Gebrauch von Lupe und Pinzette zu vermitteln, gilt es nun das geschickte Kaufen an Börsen und Auktionen beizubringen und die Jugendlichen allenfalls dort zu begleiten und/oder auf Termine im Internet oder vor Ort aufmerksam zu machen.
Weitere Informationen zum Buch von Dr. Heinz Jaeger “Briefmarken sammeln – warum? Es muss nicht immer die Mauritius sein” findet ihr auf der Webseite des beim Auktionshaus Heinrich Köhler hier.