Die Stempelkultur der schweizerischen Post als Sargnagel der Philatelie

by Adrian Schaub
29 views

Die SBZ 10/2025 enthielt viele lesenswerte Artikel, weshalb Poststempel ein spannendes Sammelgebiet sind. Die diesbezügliche Realität im 2025 ist leider wenig erbaulich. Anbei ein Brief eines befreundeten Philatelisten. Ein llustrierter Brief zum Thema 150 Jahre Bundesmarken mit schönen Marken versehen am Schalter abgegeben mit der Bitte von Hand zu stempeln.

Dass der Schalterbeamte im Stempeln nicht mehr so versiert ist, mag man ihm nachsehen. Unverzeihlich hingegen ist, dass er den Brief anschliessend über “Härkingen” laufen liess. Die dortige Stempelmaschine hat die Illustration der Rayons offensichtich mit echten Marken verwechselt und gestempelt. Der Höhepunkt ist, dass dabei die echten Marken mit Neon-strichcodes überzogen wurden.

Wie jeder Philatelist/-in bestätigen kann ist ein solches Malheur mittlerweile nicht mehr die Ausnahme sondern eher die Regel. Wenn Avenir Suisse in ihrer Studie “Relevanz statt Nostalgie” postuliert, so würde ich aus Sicht des Philatellisten den pfleglichen Umgang mit dem Kulturgut Briefmarke als relevant ansehen. Gerne dürfen es auch nur noch 5-10 Stück pro Jahr statt der aktuellen 50 sein, von denen 99% ja eh nie in der Funktion als Frankatur zum Einsatz kommen. Wie das Beispiel zeigt ist aktuell die Verwendung schöner Briefmarken zu Frankaturzwecken frustrierend, wenn diese anschliessend durch die Stempelmaschine verhunzt und für den Sammler/in unbrauchbar werden.

Related Posts